Eine literarisch-musikalische Vertonung von Anselm Kiefers Installation "Winterreise"
"Europa ist ebenfalls eine Idee, getragen seit Jahrhunderten von Vorreitern, Optimisten und Visionären, und diese müssen wir uns immer mehr und ohne Unterlass aneignen."
Emmanuel Macron
Die Romantik war eine bewegte Epoche voller Ideale, hervorgebracht und verbreitet von vielen kritisch und selbstbewusst denkenden Menschen. Doch mit der Zeit erstarrten diese Ideale, blieben an realpolitischen und gesellschaftlichen Grenzen stecken – es folgte eine gefühlte Eiszeit, ein tiefer Winter statt der erhofften Aufbrüche. Anselm Kiefers Installation „Winterreise“ - inspiriert von Franz Schuberts weltberühmten gleichnamigen Liederzyklus – fasst die Ideale der Romantik in Namen und Schlagworten zusammen, weist auf die sich anschließende, schwierige Geschichte zu Terror und Krieg hin und stellt uns die Frage, wie es um unsere eigenen Ideale steht. In wie fern stehen sie in voller Blüte, wo sind auch sie erstarrt?
In einer musikalisch-literarischen Collage wird das Publikum mit in die Geschichte genommen – erzählt wird von großen Träumen, vom Scheitern und Gelingen, von Liebe, Sehnsucht und Gewalt, vor allem aber vom unendlichen Drang, trotz aller Rückschläge nicht aufzugeben, sondern weiter, immer weiter zu machen. „Ihr lacht wohl über den Träumer, der Blumen im Winter sah“, aber wir sind noch lange nicht am „Ende mit allen Träumen“.
Lieder aus Franz Schuberts „Winterreise“, sowie Texte von Germaine de Staël, Joseph von Eichendorff, Stefan George, Friedrich Hölderlin, E.T.A. Hoffmann, Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, Ulrike Meinhoff, Carl Schmitt, Thomas Mann, Heinrich Heine, Johann Gottfried Herder und Hermann Hesse.
Idee und Realisation:
MUKK, Frederik Schauhoff, Stiftung für Kunst und Kultur e.V.
Claudia Eisinger, Sprecherin
Herbert Knaup, Sprecher
Frederik Schauhoff, Bariton
Julia Hermanski, Klavier
Alle Rechte vorbehalten | Frederik Schauhoff