Die Machtergreifung der Nationalsozialisten führte bei vielen Künstler*innen zu gravierenden persönlichen und beruflichen Veränderungen. Wer jüdischen Glaubens war musste um sein Leben bangen, wer entartete , also den neuen Machthabern nicht gefällige Kunst, produzierte wurde mit Berufsverboten belegt oder wie Hans Pfitzner - von seinen Einstellungen her überzeugter Nationalsozialist - übergangen und ruhig gestellt.
Der Maler Max Beckmann verarbeitete dieses Trauma 1935 in seinem Gemälde
Der Leiermann , einem Bild voller Vanitas-Symbole, die auf den Niedergang der Gesellschaft wie der Kunst hindeuten.
Auch andere Künstler*innen wählten das Thema der Vergänglichkeit zum Ausdruck ihrer Situation.
MUKK
nimmt Sie anhand des
Leiermanns mit in diese Zeit der inneren und äußeren Emigration, der Anbiederung und Opposition, der Aussichtslosigkeit und Hoffnung und vermittelt Ihnen Eindrücke in das Leben mancher heute vergessener Künstler.
Lieder von Hanns Eisler, Kurt Weil, Hans Gál, Viktor Ullmann und Hans Pfitzner.
Frederik Schauhoff, Bariton
Anastasia Grishutina, Klavier
Anna-Lu Rausch, Konzept
Max Beckmann: Der Leiermann (1935), Museum Ludwig Köln
Hanns Eisler: Fünf Hollywood-Elegien (1942) nach Texten von Bertolt Brecht
Max Beckmann und Hanns Eisler beschäftigten sich zeitgleich mit der schwierigen Beziehung zwischen Künstler*innen und Gesellschaft. Ihre Werke sind nicht nur eine Anklage gegen das beiden erteilte, faktische Berufsverbot der Nationalsozialisten und ihre Vertreibung ins Exil. Sie beklagen auch den Druck, der Gesellschaft Träume von Glück verkaufen zu müssen, an die sie selber nicht mehr glauben.
Idee/Konzept/Buch/Kostüme: MUKK, Anna-Lu Rausch, Frederik Schauhoff
Filmische Realisation: Filmschneiderei Köln
Maske: Aneta Graniger
Bariton: Frederik Schauhoff Klavier: Yuhao Guo
Tonmeister: Julius Gass
Leiermann: Frederik Schauhoff
Frau: Juliane Bogner
Narr: Benjamin Hewat Craw
Kali: Anna-Lu Rausch
Dante: Julia Spies
Bach: Leon Wepner
Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
Wir danken dem Museum Ludwig Köln und der Stadt Köln.
Alle Rechte vorbehalten | Frederik Schauhoff